Unsinnvolles
Zum Inhalt:
Diese Gedichte sind meist aus dem Leben entstanden -
und manchmal einfach den Jahreszeiten entsprechend.
Dass ich viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre ist
auch oft erkennbar. Vor allem aber sollen sie auf humorvolle
Art zum nachdenken anregen oder viielleicht auch
Mut machen.
Ungereimtheiten
Der Großteil der Gedichte ist sozusagen aus dem Leben entstanden, d.h. "Die Gämse" nach einer Bergtour am Königsee, die U-Bahn-Gedichte daraus, dass ich sehr viel mit der U-Bahn fahre. Die
Gedichte über's Essen enstanden daraus, dass es immer wieder auf's neue erstaunlich ist, wieviel eine große Familie verdrücken kann - oder sie entstanden auch nach und bei Spaziergängen oder wenn
ich unterwegs war.
Unmögliches
Der dritte Gedichtband - auf dieselbe Art entstanden.
Unverhofftes
Jetzt ist der nächste Gedichtband - auch aus oft spontanen
Ideen und Beobachtungen entstanden - passend zu den Vorgängern, erschienen.
Noch ein Un...
Der nächste Band ist raus - auf ähnliche Weise entstanden
wie die Vorgänger. Mal durch ein Werbeplakat, mal durch eine
Fahrt durch die Stadt inspiriert - und auch wieder zum
Schmunzeln und auch Nachdenken animierend. Gleich noch
ein Auszug:
Satt
Wenn ein Vogel namens Storch
Zu ´nem Frosch sagt: „Du, jetzt horch!
Ich habe nicht vor, dich zu fressen,
Denn ich habe schon gegessen.“
Dann ist sicher Sommerszeit
Und ´s gibt Frösche weit und breit.
Oder, wenn ´ne Amselfrau
Lässig steht im Morgentau,
Und der Wurm, der vor ihr wendet,
Nicht in ihrem Schnabel endet,
Dann behaupte ich auch glatt,
Dass die Amsel wohl schon satt.
Wenn der Bussard Runden dreht,
Einfach weil der Wind schön weht,
Nicht, weil er nach Beute sucht –
Auch niemand daher auf der Flucht –
Dann hat der auch den Magen voll
Und findet einfach ´s fliegen toll.
Das ist jetzt der 6. Gedichtband, der wieder aus laufenden Inspirationen im täglichen Leben entstanden ist. Auch wieder nicht zu ernst - aber doch mit sinn und zum Nachdenken.
Das ist jetzt der neueste Gedichtband. Entstanden wie die Vorläufer. Enthält natürlich auch ein paar Gedichte über die aktuelle Lage. Zum Beispiel das:
Fraglich
Es gibt Zeiten, in denen Personen,
Aus lauter Angst vor Infektionen,
Genau darin versuchen ihr Glück,
Dass sie sich ziehen vor allem zurück.
Wenn man bedenkt, dass Freude am Leben
Im Normalfall ist dadurch gegeben,
Dass man hat Kontakte zu andern
Oder ist unterwegs am Wandern.
Oder, man hat gemeinsam viel Spaß,
Weil man unternimmt irgendwas,
Dann fragt man sich, ob dieser Weg
Wirklich erfüllt den gedachten Zweck
2020 (März)
Nachtkonzert mit Folgen
Der Schläfer merkte mit Bedacht,
Daß Grillen zirpen auch bei Nacht,
Dann kamen Frösche noch dazu -
Und aus war es mit seiner Ruh.
Am andern Tage, übernächtigt,
Hat er´n Nachbarn dann verdächtigt,
Daß dieser das verursacht hätt´;
Doch der, der fand das gar nicht nett.
Dieses ging dann auch soweit,
Daß daraus entstand ein Streit,
Der so richtig eskalierte,
Weil keiner d´Ursach eruierte*.
Mai 2007
Frühjahr, Sommer …
Wenn der Adler seine Kreise zieht,
Mit scharfem Auge ständig spähend,
Und um Übersicht bemüht,
Geschickt, behend im Kreis sich drehend
Wenn die Lerche lauthals singt,
Hoch über´m Felde fleißig flattert,
Und so die Frühlingsbotschaft bringt
Vom luft´gen Platz, den sie ergattert
Wenn der Auerhahn im Walde balzt,
Aufplusternd sein Gefieder zeigt,
Und durch´s Unterholze walzt
Noch lang bevor der Tag sich neigt
Dann hört auch sonst man viel Gelärm´
Aus den Büschen, aus den Bäumen,
Und zwar von nah und auch von fern,
Da kann man schon vom Frühling träumen.
Wenn die Fliegen heftig schwirren,
Es vor Mücken nur so wimmelt,
Und man denkt man kann nicht irren,
Daß alles jetzt die Hitz´ anhimmelt
Wenn Schmetterlinge Nektar sammeln,
Vielfältig, bunt und lustig gaukelnd,
Und sich auf mancher Wies´ versammeln,
Fast schwerelos im Winde schaukelnd
Wenn ganze Heuschreckengeschwader
Hungrig über Felder fegen
Und man sich denkt, das ist jetzt aber
Lang nicht so schön wie Sommerregen
Dann dringt so manches in die Ohren
Von diesem ganzen Summ-Gebrumm,
Und kaum hat sich´s Geräusch verloren,
Dann ist der Sommer auch schon um.
Wenn die Igel fleißig fressen,
Ganz emsig um die Hecken streifen,
Und laut schmatzend, selbstvergessen
Genießen, daß die Früchte reifen
Wenn das Eichhörnchen im Baum
Nüsse knackt, aber auch hortet,
Und zwar so schnell, man folgt ihm kaum
Wie´s rast und flitzt – kaum wartet
Wenn zwischen Rüben und Kartoffeln
Hasen und Fasanen hausen,
Und durch ihr schreiten und ihr hoppeln
Vermitteln das Gefühl von draußen.
Dann fallen leise bald die Blätter,
Der Herbst zeigt sich in allen Farben,
Und bald schon kündigt kält´res Wetter:
In die Scheune müssen jetzt die Garben
Wenn Rotwild und Rehe mit den Hufen
Gras freischarren unter´m Schnee,
Und sich verständigen mit Rufen,
Sowohl der Hirsch als auch das Reh
Wenn der Steinbock und die Gämse
Durch dichte Flocken und auch Eis -
Und waghalsig nehmen auch Gesimse -
Bahnen ihren Weg mit Fleiß
Wenn Büffel – und auch Rentierherden
Zögernd, stampfend sich bewegen,
Und die Frauen an den Küchenherden
Ständig neues Holz nachlegen
Dann neigt sich´s alte Jahr zum Ende,
Im Winter fängt schon´s neue an,
Und auf leisen Sohlen kommt die Wende,
Worauf der Frühling naht heran.
Mai 2007
Piano forte
Ich wünschte, ich hätt´ ein Klavier,
Dann bliebe ich viel lieber hier,
Und spielte dann – mal laut, mal leise –
So manche wohlbekannte Weise.
An den Stellen, wo´s sein soll,
Haut` in die Tasten ich ganz toll,
An ander´n Stellen, so es gilt,
Da wäre die Berührung mild.
Doch, egal ob leis´ ob laut,
Ich wär´ auf jeden Fall erbaut
Von der Möglichkeit, zu spielen
Und den begleitenden Gefühlen.
2011 (Aug.)
Schlaumeier
Der Koffer ist nicht voll bei ihm,
Das macht´s für ihn halt auch bequem,
Denn weil er sehr viel unterwegs,
Ist das für ihn geradewegs
Die Methode, Kraft zu sparen
Beim vielen umeinander fahren.
Sein Vater sagte einst zu ihm:
„Mein Sohn, es ist nur legitim:
Wenn du nicht willst, daß du dich schlauchst,
Dann nimm nur mit, was du auch brauchst.“
Ja – der, der war so richtig schlau.
Hieß Meier, war aus Illmenau.
Er kam nie in Verlegenheit,
Egal bei welcher G´legenheit;
Schlaumeier wurd´ er daher g´nannt
Und ist als solcher weit bekannt.
2011 (Juli)
Amts-Gedicht
Wie ist Ihr Name – Mann oder Frau?
Farbe der Augen, grau oder blau?
Sind Sie katholisch oder Moslem?
Kreuzen Sie´s an, es gibt kein Problem.
Sind Sie alleine oder liiert?
Bitte beantworten – ganz ungeniert.
Haben Sie Kinder? Das ist auch wichtig.
Beantworten Sie die Frage daher auch richtig.
Arbeiten S´ allein oder haben Kollegen?
Falls dem so ist, bitte mit Durchschlag belegen.
Wohnen Sie hier, haben Sie sonstwo ein Haus?
Bei dem Formular hier, da macht das was aus.
Fahren Sie Auto oder per Bus?
Ist etwas, das man hier eintragen muß.
Sind Sie versichert? Und wenn ja, bei wem?
Einfach ankreuzen, das ist ganz bequem.
So geht es weiter, Frage um Frag´,
Ich will ja nicht sagen, dass ich mich beklag´.
Doch, wenn zu viel falsch wär´ bei der Geschicht´,
Dann käm´ ich vielleicht sogar noch vor Gericht.
2012 (März)
Buchmesse
Raus aus den Federn, rein in den Bus
Weil ich heute nach Leipzig noch muss –
Es ist noch fast dunkel und ich nur knapp wach,
Denn um diese Zeit lieg´ ich sonst ja noch flach.
Doch die Fahrt Richtung Norden verläuft dann recht gut,
Der Tag wird sich lohnen, ich schöpfe neu Mut.
In Nürnberg und Bayreuth, da gibt’s kurz ´n Halt –
Und ´s gäb´ ´ne Verbindung zum Bayrischen Wald.
Doch, ich will ja zur Messe, und bleib daher sitzen,
Und denk´ an die Bücher und mach mir Notizen.
Nun geht’s weiter nach Jena, direkt an der Saale,
Es wurde behauptet, in der gäb´s auch Aale.
Und als ich den Bus dann letztlich verlasse,
Steh´ ich ganz plötzlich in einer Masse;
Es ist als ob alle in Leipzig heut´ wären
Und sich nur von Büchern man könnte sich nähren.
2014 (März)